Minerva und der Eiserne Mann
Als Geschenk der Stadt Amsterdam kam sie 1660 nach Kleve. Der bedeutende niederländische Dichter Joost von den Vondel preist sie und den Beschenkten Johann Moritz in seinem Gedicht Op de marmere Pallas Van den doorluchtigsten Vorst en heere Joan Mauritius.
Seitdem bildet diese Skulptur der Pallas Athene oder Minerva, wie sie auch genannt wurde, einen zentralen Punkt der barocken Gartenanlagen.
Der Eiserne Kriegsgott Mars soll in der Rüstung des Martin Schenck von Nideggen, des Erbauers der Festung Schenkenschanz, auf der Säule gestanden haben. Dieses Siegeszeichen (Tropaion) errichtete Johann Moritz 1653 nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, om voor een teycken van den soeten vreed te groeten (Maria van Akerlaeken, 1653).
Dem Eisernen Mann gegenüber platzierte Johann Moritz sieben Jahre später Minerva, die als Göttin der Kunst und Wissenschaften galt. Er setzte so ein Zeichen für den soeten vreed / süßen Frieden, in dem Kunst und Wissenschaften das Leben prägen.
Der Eiserne Mann mit dem erhobenen Schwert wurde in späteren Krieszeiten durch Truppen Napoleons zerstört. Minerva blieb. Heute ist sie als Kopie in den Gartenanlagen und original im Museum Kurhaus zu sehen. Aber sie blieb lange allein.
Erst zweihundert Jahre später wurde ihr Gegenüber wieder aufgestellt, ein Neuer Eiserner Mann. Er ist nicht in Rüstung, sondern mit schwarzer Hose und weißem Hemd bekleidet. Sein Schwert ist gesenkt. Diese Skulptur wurde 2004 von Stephan Balkenhol geschaffen.
Es war eine Initiative des Museum Kurhaus Kleve und des Freundeskreises, dieses Geschenk mit Unterstützung zahlreicher Förderer zum 400.Geburtstag von Johann Moritz der Stadt zu übergeben.
Zum Zwanzigjährigen wurde die Skulptur gereinigt und restauriert und erstrahlt jetzt wieder in neuem alten Glanz
HW