Fritz Poorten

 

Mein Lieblingsbild

Midsummer Flint Line

Die Sammlung des Museum Kurhaus Kleve ist insgesamt eine wunderbare Sache. Daher fällt es mir schwer, ein einzelnes Kunstwerk herauszugreifen. Für mich gibt es eine riesige Menge geliebter Objekte, die mich immer wieder ins Museum führen. Ich denke da nur an die prächtigen Skulpturen und Schnitzereien aus der Beeldensnijder-Zeit und die Mataré-Plastiken.

Aber wenn ich ins Museum gehe, dann führt mich mein erster Weg immer zu der Steinbahn von Richard Long. Ich finde die gesamte räumliche Situation faszinierend: den langen Säulengang mit der Minerva am Ende, die Symmetrie des Raumes und den wunderbaren Hang entlang der riesigen, unverstellten Fensterfront. Das schmale, senkrechte Fenster am Endes des Ganges, das eine Ahnung vom nächsten Raum zulässt, nimmt subtil noch einmal die Senkrechte des Säulenganges auf. Die allgegenwärtige Symmetrie wird durch die Linienführung des Kunstwerks auf dem Boden noch einmal verstärkt: Richard Longs fast dreißig Meter langer Steinweg mit den knollenförmigen Feuersteinen aus der Jura- oder Kreidezeit, die man auch in eiszeitlichen Sedimenten als Bestandteil von Grund- und Endmoränen findet. Das gehört absolut hierhin. Das ist perfekt. Richard Longs wunderbare Installation wird mich immer wieder hierhin führen!

Fritz Poorten

Zur Midsummer Flint Line im Museum Kurhaus Kleve

 

Richard Long

Midsummer Flint Line, 2001

Inventar Nr.: 2002-X-I

Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Kleve, Deutschland

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