Zum Tode von Wilhelm Diedenhofen

04.01.2024

 

Wir trauern um Wilhelm Diedenhofen, Studiendirektor a.D., Mitglied der ersten Stunde unseres Freundeskreises, der 1987 durch eine Gruppe von interessierten Bürgern der Stadt Kleve gegründet wurde. Der Verein, der zunächst Freunde des Städtischen Museums Haus Koekkoek e.V. hieß, setzte es sich zum Ziel, Museum, Kunst und Kultur in Kleve gezielt zu fördern. Wilhelm Diedenhofen gehörte zu den acht Unterzeichnern der Gründungsversammlung und wurde sogleich eins der zehn Mitglieder im ersten Beirat.

2018 erhielt er die höchste Auszeichnung der Stadt Kleve, die diese zu vergeben hat: die Ehrenbürgerschaft. Ebenso war er Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Träger des Rheinlandtalers des Landschaftsverbandes Rheinland.

Wilhelm Diedenhofen, der ein Studium in den Fächern Latein, Griechisch und klassische Archäologie absolviert hatte, befasste sich ab 1967 neben seiner Lehrtätigkeit am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und in den Jahren nach seiner Pensionierung intensiv mit Kleves Geschichte und Kultur. Das Ergebnis seiner akribischen Forschungen ist in vielen seiner Publikationen nachzulesen. Er hatte Anteil an wichtigen Weichenstellungen für die Entwicklung der Stadt Kleve, allen voran dem Erhalt und der Instandsetzung der historischen barocken Gartenanlagen, für die er sich als Experte international einen Namen gemacht hatte. Auch die Wiederherstellung des Moritzgrabes begleitete er mit seinem detaillierten Wissen und seinem ästhetischen Feingefühl.

Im Klevischen Verein, dessen Ehrenmitglied er seit 2012 war, unterstützte er ebenso verschiedenste Veröffentlichungen und machte sich seit 2001 im Redaktionsteam um die Herausgabe des jährlichen Kalenders für das Klever Land verdient. Seine profunden und exakt recherchierten Beiträge zu Themen der Klever Geschichte erfreuten sich großer Beliebtheit. Gerade erst erschien der 74. Jahrgang dieser bekannten Chronik über die Kulturlandschaft des Nordkreises Kleve.

Wilhelm Diedenhofen ist nun, in seinem neunzigsten Lebensjahr, verstorben. Wir sind ihm zu großer Anerkennung und großem Dank verpflichtet.

Sein Lebenswerk ist eng mit der Geschichte und der Kultur Kleves verbunden und wird daher nie in Vergessenheit geraten. Immer wieder werden wir in Zukunft von dem profitieren, was er uns aus wissenschaftlicher und publizistischer Sicht hinterlassen hat. Wir verneigen uns vor dieser Persönlichkeit unserer Stadt und unseres Freundeskreises.

Helga Diekhöfer

 

 

Wilhelm Diedenhofen (rechts) bei der Gründungsversammlung des Freundeskreises der Klever Museen 1987 (Foto: A. Gossens)	Wilhelm Diedenhofen mit seiner Ehefrau Maria Diedenhofen beim Empfang zum Geburtstag von Sonja Mataré (rechts im Bild) im Museum Kurhaus Kleve in 2016 (Foto: A. Gossens)