Einen herben Rückschlag verzeichnete das Klever Sammlertum 1794
durch den Einmarsch der französischen Truppen in die Stadt, bei dem sein
Bestand durch Plünderung stark reduziert wurde. 1865 wurde in Kleve die Gründung eines Museums ins Auge gefasst, das gemäß dem Zeitgeschmack den
römischen Altertümern gewidmet sein sollte und schließlich Obdach im
klassizistischen Rathaus fand.
Die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts und die völlige
Zerstörung Kleves im Zweiten Weltkrieg wiesen diesem Museum mitsamt seiner im
Krieg stark dezimierten Sammlung stetig wechselnde Unterkünfte zu, bis der Rat
der Stadt Kleve 1955 die Gründung eines neuen Museums beschloss. Als geeigneter
Standort dafür wurde das Haus Koekkoek bestimmt, das
der Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek 1846 bis 1848 erbauen ließ. 1960
fand schließlich die festliche Eröffnung des Städtischen Museums Haus Koekkoek statt.
Das Hauptinteresse verlagerte sich hin zur
Landschaftsmalerei der Klever Romantik, vornehmlich den Bildern Koekkoeks und
seines Kreises. Diese Werke ergänzten die Kunst des späten
Mittelalters aus der Blütezeit des Herzogtums Kleve und die Kunst des 17. Jahrhunderts,
als Johann Moritz aus der Stadt einen Mittelpunkt des niederländischen Barock
gemacht hatte.
1987 wurde durch eine Gruppe von interessierten Bürgern ein
Förderkreis des Museums Haus Koekkoek gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hatte,
Museum, Kunst und Kultur in Kleve gezielt zu fördern. Sein erstes Augenmerk lag
auf einem verstärkten Ausbau der Sammlungen und einer Linderung der Raumnot
innerhalb des Museums.
1989 erwarb die Stadt den Komplex des ehemaligen Kurhauses mit
dem Friedrich-Wilhelms-Bad, der Wandelhalle und dem angegliederten ehemaligen
Kurhotel. Nachdem der Beschluss gefasst worden war, in diesen Räumlichkeiten
ein neues Museum errichten zu lassen und der Typograph Walter Nikkels und der
Architekt Heinz Wrede mit dem Umbau betraut worden waren, nahm sich der Verein fortan
die Förderung beider Häuser zur Aufgabe. Er wurde 1996 daher zum Freundeskreis Museum
Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. umbenannt.
Als in den neunziger Jahren durch die Präsenz des neuen Museum Kurhaus Kleve die Zukunft des B.C.
Koekkoek-Hauses ungewiss schien, ist es der Initiative des Freundeskreises zu
verdanken, dass für sein Fortbestehen eine Stiftung gegründet werden konnte, an
der sich auch die Stadt Kleve und die NRW-Stiftung beteiligten.
Der Freundeskreis führt somit die lange Tradition der
Kunstförderung fort. Er zählt heute nahezu 1.650 Mitglieder von nah und fern und
unterstützt das Museum Kurhaus Kleve
und B.C. Koekkoek-Haus auf mehreren Ebenen. Im Zentrum seiner Aufgaben steht
die Beschaffung finanzieller Mittel in Zeiten knapper öffentlicher Kassen. Zahlreiche
Ankäufe – Gemälde, Graphiken, Zeichnungen und Skulpturen – können daher heute
die Sammlungen beider Museen bereichern. Ermöglicht wurde dies durch die hohe
Anzahl der Mitglieder des Freundeskreises, die die Idee einer Kulturförderung
zum Wohle der Stadt als attraktiv empfinden und gemeinsam gewillt sind, ihrer
Stadt ein stärkeres kulturelles Profil zu verleihen.
Der Freundeskreis ist zudem Herausgeber der Publikationen beider
Häuser und bietet vielfältige Sonderveranstaltungen, wie exklusive Führungen,
Vorträge und Exkursionen. Er unterstützt die Klever Museen nicht nur
finanziell, sondern auch durch die ehrenamtliche Mitarbeit vieler engagierter
Mitglieder.
Jedes
Mitglied des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. trägt
entscheidend zur Erhaltung und Steigerung der Attraktivität beider
Institutionen bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der gesamten
Klever Kulturlandschaft.