Station 4
... und am Ende Leerstand.

Die Kurgäste blieben weg.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges endete der Kurbetrieb. Einige Hotels meldeten Konkurs an. Die Einrichtung des Bad-Hotels wurde bereits 1914 versteigert.
Die Nutzung der Räume des Kurhauses änderte sich:
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Aus den Hotelzimmern wurden bis zu 40 Wohnungen.
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Die Wandelhalle wurde jetzt Produktionshalle einer Fabrik.
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In den Salons des Friedrich-Wilhelms-Bad wohnte der Besitzer dieser Fabrik mit seiner Familie.

Während des II. Weltkrieges gab es kaum Schäden am Kurhaus.
Am Kriegsende waren dort deutsche Kriegsgefangene untergebracht. Danach kehrten wieder Klever als Nutzer in die Wohnungen und anderen Räume des ehemaligen Kurhauses zurück.

Station 4a
Die Wohnung von Dr.Gorissen
Hier ist heute ein Ausstellungssaal mit weißen Wänden. Fast nichts ist mehr wie auf dem alten Foto.
Was ist von diesem Zustand heute noch geblieben?
Suche den dargestellten Blickwinkel und fotografiere genauso wie der Fotograf damals.
Diese Etage im Friedrich-Wilhelms-Bad nutzte der Klever Stadtarchivar Dr. Friedrich Gorissen 1964 bis 1993 als private Wohnung. Mit großem Engagement ließ er dort die alten Wandmalereien (vgl. Station 3b) restaurieren. Im Erdgeschoss befand sich einige Jahre lang das Archiv der Stadt Kleve.
Dr. Gorissen, der auch das städtische Museum Koekkoek-Haus leitete, war ein ausgewiesener Fachmann für Kunst und Geschichte der Niederrheinlande.

Station 4b
Das Atelier von Joseph Beuys
Abb.: LINK zu F. Getlinger - Joseph Beuys
Hier ist ein alter Rundbogen zu sehen. Suche die auf dem alten Foto dargestellte Ansicht des Raumes fotografiere genauso wie der Fotograf damals.
Beuys trug gerne eine Hasenpfote in seiner Tasche. Was könnte der Hase für Beuys bedeutet haben?
Hast Du auch einen Talisman?
Diese ehemaligen Bade-Räume im Erdgeschoss des Friedrich-Wilhelms-Bad nutzte der später berühmt gewordene Künstler Joseph Beuys 1957 bis 1963 als Atelier in Kleve. Auf dem Foto sieht man ihn bei der Arbeit an seinem großen Kreuz für das Büdericher Ehrenmal. Er trägt hier Hut, aber noch nicht die Hutform, die später zu seinem bekannten Erkennungszeichen wurde.
1961 wurde Beuys zum Professor an die Kunst-akademie Düsseldorf berufen.
Seit 2012 werden in seinem ehemaligen Atelier einige Werke des Künstlers gezeigt.

Station 4c
Die Fabrikationshalle von Terbuyken
Abb.: Fabrikation der Firma Terbuyken in der Wandelhalle, um 1955
In der Wandelhalle war seit den 1920er Jahren mit einer Unterbrechung während des II. Weltkrieges die Produktionshalle der Fabrik Terbuyken.
Bei genauem Hinschauen kann man mehrere Hinweise finden, die verraten was damals in der Wandelhalle produziert wurde.

Briefkopf der Firma, 1946

Die Firma druckte um 1950 diesen Prospekt. 1956 stellte Terbuyken die Produktion ein.

Station 4c
Die Lagerhalle von Zylstra
Abb.: Wandelhalle (Zylstra)
Danach kaufte, renovierte und nutzte der Klever Unternehmer Anton Zylstra die Wohnungen zur Vermietung und die Wandelhalle zur Präsentation, später als Lagerraum für seine Produkte.
Was verkaufte bzw. lagerte die Firma Zylstra in der Wandelhalle?
Die Firma gab 1990 den Geschäftsbetrieb auf. In der Wandelhalle folgte am Ende Leerstand.
4a
Geblieben sind nur die Glastüren mit dem Rundbogen; ein Teil der privaten Kunstsammlung gehört heute den Sammlungen des B.C.Koekkoek-Haus bzw. im Museum Kurhaus Kleve; links vom Standort des Fotografen ist die Helligkeit eines Fensters zur Tiergartenstraße zu erkennen.
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Beuys wurde durch Aktionen bekannt, bei denen ein Hase wichtig war, z.B. erklärte er einem toten Hasen die Bilder einer Ausstellung. Bei einer anderen Aktion hielt einen Hasen über seine Wiege. Diese Foto von Gerd Ludwig ist im Eingangsbereich des Friedrich- Wilhelms-Bad zu sehen.
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Schuhfabrik Terbuyken und Möbellager Zylstra