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Klever Narren

feiern seit Jahrhunderten.

"Gecken-Gesellschaft"

Zum Beispiel in der "Gecken-Gesellschaft", die 1381 in Kleve durch Graf Adolf I gegründet wurde. Ein Abzeichen mit der Figur des Narren mit rot-siberner Kappe und entsprechendem Rock, goldenen Schellen, gelben Strümpfe und schwarzen Schnabelschuhen mit goldnem Glöckchen hatten die Mitglieder zutragen.

Graf Adolf war - in heutiger Sprache - "bestens vernetzt". Er wurde in Köln, Lüttich und Montpellier ausgebildet, war Domherr am Kölner Dom und in Lüttich, Bischof von Münster (1357-1363) und durch den Papst ernannter Leiter des Erzbistums Köln (1363-1364). 1368 erbte er die Grafschaft Kleve und heiratete 1369 Margarete von Jülich. In der "Gecken-Gesellschaft" versammelte er einflussreiche Adelige um sich. Die Kölner Narren-Zunft führt ihre Tradition auf Graf Adolf zurück und bei den Klever Schwanenfunkern eröffnet der Narr mit rot-weißer Kappe, entsprechendem Rock und gelben Strümpfen auch 2025 die traditionelle Schwanenfunkersitzung.

>> ROUSSEAU Franz Jakob - Klever Narrenorden, MKK Inv.SAK 272 in der Digitalen Sammlung

>> Wernher Teschenmacher aus Elverfeldt - Annales Cliviae, 1721 (Digitalisat des Münchener Datenzentrums)

"Der Narr in der Zeit um 1500"

Am Hof der Klever Grafen sind Hofnarren belegt. Als die Klever in den Herzogsstand erhoben wurden, sollen es sogar - der Würde des Standes entsprechend - gleich vier gewesen sein. Das Bild des Narren gehörte - nicht zuletzt gefördert durch die Verbreitung von Sebastian Brants Buch Das Narrenschiff - zum festen Bestandteil des Bildkanons der Zeit um 1500, überliefert in vielen Holzschnitten und Kupferstichen.

Ein besonderer, einzigartiger Schatz solcher Narren-Bilder wird im Museum Kurhaus gehütet: Der Handtuchhalter mit dem Narren und Dame. Meister Arnt van Tricht aus Kalkar schnitzte das Werk, in dem noch drei weitere, kleine Narren aus den Gewandschlitzen schauen oder auf den Armen des großen Narren musizieren. Wegen seiner künstlerischen Qualität und Einzigartigkeit war der Klever Handtuchhalter bis vor kurzem an den Louvre in Paris ausgeliehen und wurde dort von 250.000 Besuchern bewundert.